Füllprofil in der Schiene (Foto: Dätwyler Sealing Technologies Deutschland GmbH)
Viele Radfahrende haben es schon erlebt und die meisten sind davon verunsichert: die Rillen von Straßenbahnschienen sind gefährlich. Diese Rillen mit ein paar Zentimetern Breite und Tiefe zeigen, wie unbarmherzig Physik sein kann: einmal drin, gibt es kein Entkommen.
Planung des Bezirksamtes ohne Radweg mit gefährlich wenig Raum für Radfahrende und Fußgänger zwischen LKWs, Tramschienen und Laternenpfählen – Quelle: BA TK, Planungsunterlagen Vorplanung Dörpfeldstr. auf mein.berlin.de, ‚Querschnitt B-B‘
Pressemitteilung der Stadtteilgruppe Treptow-Köpenick des ADFC Berlin zum geplanten Umbau der Dörpfeldstraße
‚Vorzugsvariante E‘ mit gefährlich wenig Raum für Radfahrende und Fußgänger zwischen LKWs, Tramschienen und Laternenpfählen – Quelle: BA TK, Planungsunterlagen Vorplanung Dörpfeldstr. auf mein.berlin.de, ‚Querschnitt B-B‘
Die Dörpfeldstraße soll im Sinne des Umweltverbundes umgebaut werden. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat sich nun entschieden, die bisherigen Vereinbarungen u. a. mit dem Kiezbeirat Adlershof zu ignorieren und statt Infrastruktur für Radfahrende zwei Streifen grüner Farbe auf der Fahrbahn durchzusetzen. Die aktuelle ‚Vorzugsvariante E‘ kann de facto sogar eine Verschlechterung der Situation für Radfahrende und Fußgänger darstellen. Warum dies so ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Seit längerem ist der Umbau der Dörpfeldstrasse in Adlershof schon geplant – dabei ist die zweigleisige Strassenbahn und der teilweise nur 15 Meter breite Strassenquerschnitt nur ein Teil der vielen Probleme.
An jeder Stelle der Dö gehören Falschparker zum Alltagsbild. Foto: cc-by-sa-4.0, adfc-tk.de
Stellt Euch vor, es ist Heiligabend. Normalerweise kommt der Weihnachtsmann vorbei und bringt die Geschenke rum. Nicht jedoch in Zeiten von Corona, oder doch? Vielleicht kann das gerade erst vor zwei Tagen fertig gewordene OpenSource basierte Santa-Spiel unsere Stimmung etwas heben.
Vor wenigen Tagen ist eine visualisierte Karte von der infraVelo GmbH erschienen die über Radverkehrs Projekte informiert und dies für Alle Berliner Stadtbezirke. Unter http://www.infravelo.de/karte/ ist die Karte einsehbar und ich staune wieviele Projekte Allein für Treptow-Köpenick auf dieser Karte zu entdecken sind.
Doch für Andreas Paul wird dadurch das Verkehrsproblem nicht gelöst. „Die Dörpfeldstraße ist an der schmalsten Stelle gerade mal 15 Meter breit und da sollen zwei Straßenbahnspuren rein und zwei Autospuren, da sollen Fußgänger unterkommen und Radfahrer mit genug Platz“, sagt Paul, der auch für den ADFC aktiv ist. „Das geht sowieso nicht.“
Barriere für Alle: Unnötiges und deutlich zu enges Drängelgitter auf einem bei Fußgängern und Radfahrern beliebten Uferweg an der Müggelspree (Birkenstraße, vor dem Gebäude der ‚Berliner Kanubären‘) – cc-by-sa-4.0; Stg-TK des adfc-berlin
Glücklicherweise eher die Ausnahme ist inzwischen die obige, etwas aus der Zeit gefallene ‚Umlaufsperre‘ in Köpenick. Auch für Rollstuhlfahrer und andere mobilitätseingeschränkte Menschen stellt sie ein unnötiges Hindernis, wenn nicht gar das Ende des Weges, dar. Doch auch regelkonforme Drängelgitter haben ihre Tücken.