Viele Radfahrende haben es schon erlebt und die meisten sind davon verunsichert: die Rillen von Straßenbahnschienen sind gefährlich. Diese Rillen mit ein paar Zentimetern Breite und Tiefe zeigen, wie unbarmherzig Physik sein kann: einmal drin, gibt es kein Entkommen.
Damit das nicht passiert, haben sich kluge Köpfe Gedanken zur Überlistung der Physik gemacht. Die einfachste Lösung ist es, die Rille zu verschließen. Das geht am besten mit Kunststoff, der einerseits nachgibt, wenn eine schwere Straßenbahn rüberfährt, aber andererseits das Fahrrad sicher auf Straßenniveau hält.
In Brandenburg a. d. Havel wurden Anfang 2022 solche Schienenfüllungen behördlich genehmigt und installiert: https://www.moz.de/lokales/brandenburg-havel/verkehr-und-fahrrad-erste-velo-schiene-in-brandenburg-an-der-havel-verlegt-62050717.html Wenn dies dort möglich ist, dann mit Sicherheit auch in Berlin.
Wir Berliner müssen uns von der kleinen Schweiz zeigen lassen, wie es geht: erste Versuche mit Füllungen für Rillenschienen wurden dort bereits vor Jahren durchgeführt, aber leider war der Kunststoff nicht gut genug. Der Verschleiß führte zu unverhältnismäßig hohen Kosten. Aber aus diesen Fehlern haben die Schweizer gelernt. Die Hersteller präsentierten eine zweite Variante, die von Radfahrern bereits in Basel getestet wurde und ab Mitte 2021 in Basel in einer Haltestelle eingebaut und erprobt wird.
Wir halten dieses System für richtungsweisend und erwarten, dass auch in Berlin seitens der städtischen und bezirklichen Verwaltungen Aktivitäten zum Schutz der Radfahrer in dieser Richtung spürbar werden. Immerhin gibt es im Berliner Stadtgebiet über 200 Kilometer Strassenbahngleise – und es werden jedes Jahr mehr.
Bisher kann man allerdings keinerlei Umdenken bei den Entscheidungsträgern erkennen: Senat, BVG und das Bezirksamt Treptow-Köpenick verweisen immer nur auf die fehlgeschlagenen ersten Versuche und wollen die weiteren technologischen Fortschritte nicht akzeptieren. Dabei wäre der Zukunftsstandort Adlershof geradezu prädestiniert dafür.
Ja, diese Sicherheit ist teuerer als ein normales Straßenbahngleis. Aber Sicherheit gibt es nirgends zum Nulltarif. Deshalb erwarten wir, dass Senat, BVG und Bezirksämter in die Sicherheit für Radfahrer investieren. Wir erwarten, das die „Vision Zero“ nicht nur ein Lippenbekenntnis ist.
Weitere sinnvolle Informationen finden Sie unter:
https://www.basel-unterwegs.ch/de/360/2020/08/velofreundliches-gleis.php
Früher, also vor dem Beginn des grossen Autoverkehrs, waren Heerscharen von Arbeitern und Arbeiterinnen mit ihren Fahrrädern unterwegs, ohne Helm wohlgemerkt, und Strassenbahn-Rillenschienen gab es damals weitaus mehr als heute. Natürlich geriet auch damals der eine oder die andere mit dem Reifen ins Schienen-Hohlprofil und stürzte, schwerwiegend verletzt wurden dabei die wenigsten. Und wer mal gestürzt war, achtete von da an vermehrt darauf, wo er oder sie fuhr. Besser als diese Rillenverfüllung, die zum einen faktisch einen Neubau der Gleise bedingt und entsprechend extrem teuer ist, ist es besser, parallel zur Tram-Achse verlaufende Wege und Strassen für den Fahrradverkehr herzurichten und die Trasse der Strassenbahn für Fahrräder zu sperren. Jede Wette, dass eine flächendeckende Umsetzung der Schienenverfüllung auch in der Schweiz nicht zustande kommt, Investitionen und Wartungsaufwand sind einfach zu hoch!
Es gibt bessere Systeme,dass STS -Verfahren wurde bei einen sehr aufwendigen Test in Belgien getestet und hat nur sehr“ Positive Bewertungen „erhalten.
Am Test haben Probanden vom belgischen Fahrradclub ,Verkehrsausschuss und von zuständigen Ministerium teilgenommen, diese waren von System begeistert.Das System ist gegenüber dem anderen erheblich kostengünstiger und Haltbarer.